Rad- und Wirtschaftsweg offiziell eröffnet
Nicht wohlgesonnen war der Wettergott den Radfahrern und Einweihungsgästen bei der Eröffnung des Rad- und Wirtschaftsweges. Permanent schickte er unerwünschtes Nass und so wurde die Eröffnungsfeier kurzfristig von der Gemeinde- und Landkreisgrenze im Osterfeld an das Festzelt vor der Scheuer der Freiwilligen Feuerwehr verlegt, wo sich dennoch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger eingefunden hatten. Nur zum Durchschneiden des Bandes trauten sich die politischen Repräsentanten kurzfristig ins Freie, ansonsten bevorzugten sie das schützende Zelt. Pfarrer i.R. Norbert Schmöger betonte bei der Segnung des Weges, dass dieser eine Verbindung zwischen Menschen und Gebieten sei, die Benutzer aber stets achtsam vor möglichen Gefahren sein sollten. Ein Weg, eine Straße, sei für Christen immer auch ein Zeichen, dass sie auf dem Weg zu Christus seien. 2. Bürgermeister Norbert Reiter freute sich, dass endlich ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen sei und viele Hände etwas Gutes geschaffen haben. „Die Bedeutung des Weges wird von der Bevölkerung auch anerkannt“, so Reiter. Im Hinblick auf die Verzögerung bis zur Fertigstellung meinte er scherzhaft, dass es bei Großwenkheim einen großen Fund gegeben habe. Man könne hier sogar Torf abbauen. Sein Dank galt allen, die an der Herstellung des Weges beteiligt waren. Die Kosten, eine entgültige Abrechnung liegt noch nicht vor, bezifferte Reiter auf 420 000 bis 430 000 Euro. Davon trägt das Amt für ländliche Entwicklung 50 Prozent, der Landkreis 15 Prozent und die Gemeinde Großbardorf 31 000 Euro für eine kurze Strecke auf deren Gebiet. Ortssprecher Arno Schlembach meinte, der neue Weg sei ein Meilenstein für die Erschließung über die Landkreisgrenzen von Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen hinweg. Von diesem Weg könnten die Landwirte, die Radfahrer und die Wanderer profitieren. Am 16. September 2009 wurde der erste Spatenstich durchgeführt und fast auf den Tag ein Jahr später ist der Bau vollendet. Insgesamt wurden auf einer Länge von 1225 Meter entlang des Dorfes vom Pfädlein bis zum Kirchberg und 1972 Meter von der Donnergrube bis zum Osterfeld, davon 350 Meter auf der Gemarkung von Großbardorf, der Untergrund hergerichtet und der Weg asphaltiert. Teilweise schwierige Untergrundverhältnisse ließen eine Fertigstellung im Sommer nicht zu. Schlembach dankte allen beteiligten Firmen, dem Amt für ländliche Entwicklung, den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld, der Stadt Münnerstadt, den Jagdgenossen und den Grundstückseigentümern, außerdem Pfarrer Norbert Schmöger, der Feuerwehr und den fünf Musikern der Jugendblaskapelle für die musikalische Ausgestaltung des Festaktes. „Ich bin ehrlich froh, dass diese Baustelle endlich abgeschlossen ist“, zeigte sich Schlembach erleichtert. Landrat Thomas Bold meinte, dass Wege und Straßen Menschen zusammen bringen und dieser Weg auch zwei Landkreise näher bringe. Dieser Weg sei wichtig für den Tourismus und für den ländlichen Raum. Kurt Mauer, stellvertretender Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld betonte, dass durch den neuen Weg ein Lückenschluss zwischen zwei Kommunen und zwei Landkreisen erfolgt sei. Er bezeichnete den Weg als „sehr schön, der durch eine wunderbare Natur führt“ und an dem auch eine ganze Reihe von sakralen Sehenswürdigkeiten zu finden seien. Der Großbardorfer Bürgermeister Josef Demar dankte dem Münnerstädter Stadtrat Peter Will für seine „zündende Idee“ im Jahre 1998, zwischen Großwenkheim und Großbardorf einen Radweg auszubauen. Demars Dank galt auch den Großbardorfer Jagdgenossen für deren finanzielle Beteiligung. Bauoberrat Joachim Block vom Amt für ländliche Entwicklung wies darauf hin, dass das Amt gerne einen hohen Zuschuss gegeben habe, was heute viel schwieriger wäre.
Foto: Nur zum Durchschneiden des Bandes trauten sich die für den Bau des Weges Verantwortlichen ins Freie. V.l.: Arno Schlembach, Norbert Reiter, Kurt Mauer, Thomas Bold, Joachim Block, Robert Zehe (Planungsbüro Zehe), Thomas Dietz (Ullrich-Bau), Josef Demar.