Musiker von Ursberg beeindruckt

Der diesjährige Ausflug der Jugendblaskapelle Großwenkheim führte in das schwäbische Ursberg, dem Sitz der St. Josefskongregation und des Dominikus-Ringeisen-Werkes (DRW) und war von besonderer Bedeutung. Viele nachhaltige Erlebnisse und Begegnungen beeindruckten die 55-köpfige Reisegruppe.

„Es ist für mich eine Ehre, dass sie da sind“, begrüßte die Generaloberin der St. Josefskongregation, Schwester M. Gunda Gruber CSJ sichtlich erfreut die Gäste aus dem Frankenland. Schwester Gunda sind viele Gesichter der Jugendblaskapelle noch gut bekannt aus ihrem jahrelangen Wirken als Oberin in der Filiale Maria Bildhausen und den intensiven Beziehungen der Musiker zu diesem Nachbarort. Dieter Gehring, Vorsitzender der Jugendblaskapelle, dankte Schwester Gunda für die Begrüßung und die Zeitnahme an diesem Tag. 2.Bürgermeister Norbert Reiter, der zusammen mit fünf weiteren Stadträten an der Reise teilnahm, überbrachte die Grüße der Stadt Münnerstadt. Reiter nannte als Hintergrund der Reise, dass Schwester Gunda in absehbarer Zeit ihre Führungsposition abgebe. Maria Bildhausen bezeichnete Reiter in mehrfacher Hinsicht „als leuchtenden Stern“ und Schwester Gunda „als Motor der Entwicklung von Maria Bildhausen.“ Als kleines Dankeschön für ihre Leistungen überreichte Reiter mit den besten Wünschen für die Zukunft eine kleine Nachbildung des Münnerstädter Rathauses.

Schwester Gunda stellte den Besuchern die Kongregation und die Entwicklung des DRW vor und bezeichnete Ursberg als „größtes Behindertenzentrum in Süddeutschland.“ In Ursberg müssten viele Rädchen ineinander greifen, stets im Sinne Ringeisens für die Menschen mit Behinderung. Im gesamten DRW werden derzeit 3400 behinderte Menschen von 2900 Mitarbeitern betreut. In Ursberg selbst leben 1800 behinderte Menschen und wirken 1800 Mitarbeiter. Hier gibt es für die Menschen mit Behinderung vielfältige Möglichkeiten der Betreuung, Beschäftigung und Ausbildung. Trotz des starken Rückgangs an Schwestern, in Ursberg leben nur noch 159 Ordensfrauen, würden sie die Hoffnung nicht aufgeben, dass das Werk Ringeisens weiterbestehen werde. „Wir sind gegründet für die Betreuung behinderter Menschen, dafür arbeiten wir und die Kongregation hat Zukunft“, so Schwester Gunda zuversichtlich. „Dass die Hoffnung lebt“ ist auch ihr Leitspruch bei der Neuwahl der Generaloberin im Januar 2011. Schwester Gunda, die 9. Generaloberin der St. Josefskongregation, muss dann gemäß der Satzung nach 12 Jahren ihr Führungsamt abgeben. Am Mahnmal im Klosterhof erinnerte die Generaloberin an die 379 Menschen, die in den schrecklichen Kriegsjahren unter dem Nazi-Regime von 1940 bis 1945 Opfer der Euthanasie wurden. Schwester Gunda begleitete die Gäste den ganzen Tag und hatte für einige Besichtigungsstationen spezielle Fachleute organisiert. Besichtigt wurden die von den Prämonstratensern gegründete heutige Pfarrkirche, die Klosterbrauerei, das Klostermuseum, der Klosterladen und das Gymnasium, in dem über 900 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden. Die beiden Musikvereine aus Ursberg und Oberrohr, die aber gemeinsam musizieren, bewirteten ihre Kameraden aus Franken mit Kaffee und Kuchen. Nachhaltigen Eindruck hinterließ die Jugendblaskapelle Großwenkheim unter Leitung von Martin Reinhard bei der Mitgestaltung des abendlichen Gottesdienstes und beim anschließenden gemeinsamen Standkonzert mit den erwähnten Musikvereinen im Klosterhof vor vielen Zuhörern. Hier freute sich ganz besonders Schwester M. Nikoleta, die langjährige „Müllerin“ von Maria Bildhausen, über bekannte Gesichter. „Kommt`s bald wieder“, meinte die 88-jährige Ordensfrau, die seit einem Vierteljahr im Mutterhaus in Ursberg lebt. Über die beeindruckende Größe des DRW und der Kongregation mit ihren vielfältigen Betreuungs- und Ausbildungsmöglichkeiten informierte Rainer Waldvogel, Gesamtleiter von Maria Bildhausen, bei einer abschließenden Rundfahrt mit dem Bus durch das Gelände, die auch am kleinsten Krankenhaus Deutschlands vorbeiführte.


Foto: Viele Eindrücke sammelte die Jugendblaskapelle Großwenkheim in Ursberg. Über den Besuch freute sich Generaloberin Schwester Gunda, links daneben Norbert Reiter und Dieter Gehring, dahinter Rainer Waldvogel.