Karpfen sollen Algen fressen
Seit der gelungenen Neugestaltung des Feuerlöschweihers, der Weth, bilden die Algen eine Plage und machen das Gewässer unansehnlich. Karpfen sollen das Übel in den nächsten Jahren beseitigen.
Vor allem im Sommer ist vom Wasser der im Zuge der Dorferneuerung 2004 neugestalteten Weth nahezu nichts zu sehen, ein unansehnlicher Algenteppich überzieht das Gewässer und sorgte für Rätsel. Messungen durch ein Labor ergaben, dass durch die Quellen zu viel Stickstoff in die Weth gelangt und ein wahres Eldorado für die Algen bietet. Verschiedene Mittel wurde schon angewandt, auch wurde die Weth vom Bautrupp der Stadt Münnerstadt zweimal komplett gereinigt, der Erfolg war nach den Worten von Ortssprecher Arno Schlembach „nur kurzfristig." Sobald die Sonneneinstrahlung einsetzte, die an der Weth recht lange und intensiv ist, war der alte Algenwuchs wieder da. Zwei Möglichkeiten zur Behebung der Plage gibt es nach Ansicht des Amtes für Umweltschutz, entweder eine natürliche Beschattung, die einen optimalen Erfolg brächte oder das Einsetzen von Silberkarpfen. Die erste Möglichkeit ist aus zeitlichen Gründen unrealistisch. Jetzt wurden von Mitgliedern des Bautrupps 30 einjährige, etwa 10 bis 13 Zentimeter große Silberkarpfen und fünf Graskarpfen in die Weth geschüttet. Etwa 55 Euro kosten die kleinen Fische, die sich sofort in die tieferen Lagen der Algen begaben. „Ich hoffe, dass die Karpfen ihre Arbeit tun, für die sie vorgesehen sind", so Arno Schlembach optimistisch. Im ersten Jahr werde der Erfolg der Arbeit noch etwas bescheiden sein, aber im folgenden Jahr müssten sie schon die rund 200 Kubikmeter Wasser der Weth von den Algen befreit haben, denn Karpfen, vor allem die Graskarpfen wachsen sehr schnell und erreichen eine stattliche Größe und benötigen entsprechend viel Futter. Graskarpfen ernähren sich nach einem Jahr ausschließlich von pflanzlicher Nahrung und können bis zu 120 Zentimeter lang werden. Silberkarpfen stellen sich bereits nach etwa fünf Monaten auf pflanzliche Nahrung um und können maximal eine Länge bis zu 100 Zentimeter erreichen.
Foto: Silberkarpfen und Graskarpfen wurden in die Weth geschüttet, um die Algenplage zu beseitigen.
