Neuwahlen beim Elisabethenverein nicht möglich

Die Zukunft des Elisabethenvereins Großwenkheim sieht derzeit nicht rosig aus, denn bei der turnusgemäßen Jahreshauptversammlung konnte keine neue Vorstandschaft gewählt werden. Im Bericht des Vorsitzenden Lukas Geßner gab es viele kritische Punkte.

 

Dem Elisabethenverein Großwenkheim gehören aktuell 90 Mitglieder an. Zur Jahreshauptversammlung im Generationenhaus konnte Vorsitzender Lukas Geßner einschließlich der Vorstandsmitglieder nur neun Mitglieder und fünf nicht stimmberechtigte Nichtmitglieder begrüßen. Diese Zahl reichte nicht aus, um Beschlüsse zu fassen. Trotzdem gaben die zuständigen Vorstandsmitglieder ihre Berichte. Schriftführerin Anja Sotier berichtete, dass das Generationenhaus für Veranstaltungen 15 mal vermietet werden konnte und 12 mal das Cafe-Klatsch geöffnet hatte. Außerdem wurden Osterbrote und Osterlämmer zugunsten des Kindergartens verkauft. Unter großer Mithilfe der einheimischen Firmen M&M und Zimmerei Radina sowie ehrenamtlicher Helfer wurde an der Ostseite des Gebäudes eine Fluchttreppe angebracht. Vorsitzender Lukas Geßner hielt sich in seinem bericht nicht mit Kritik und Enttäuschung zurück. Das Haus, erbaut im Jahre 1911, werde im nächsten Jahr 100 Jahre alt, da seien verschiedene Instandhaltungs- und Umbaumaßnahmen sowie Umstrukturierungen notwendig gewesen. Als „Glücksfall für den Verein" wertete er die Aktivmesse, bei der das Gebäude modernisiert wurde. Rein von den Geburtenzahlen her würde der Kindergarten nicht mehr bestehen. Deshalb seien rechtzeitig die Weichen für eine Kindertagesstätte gestellt worden. 2007 habe die Vorstandschaft ein mehrere Punkte umfassendes Konzept für die Umstrukturierung vorgelegt, doch sei dies, so Geßner von Anfang an nicht durchgeführt worden. „Eltern, Personal und Vorstandschaft müssten an einem Strang ziehen, was nicht geschehen ist", meinte Geßner sichtlich enttäuscht. Verschiedene Kooperationen seien vorgesehen gewesen und die Kindertagesstätte sei die Chance für einen sozialen Schnittpunkt gewesen. Kritik hintenherum und die Vorwürfe, die Vorstandschaft des Elisabethenvereins habe zu wenig für die Kindertagesstätte übrig und für die Kinder sei zu wenig Geld investiert worden, wies Geßner zurück. Die vielen ehrenamtliche Tätigkeiten seien kaum gewürdigt worden, so Geßner. „Wir sind nicht vorwärts gekommen und ich bin wie geschlagen", so sein ernüchterndes Fazit. Im Juni 2009 wurde Sandra Klopf als neue Leiterin eingestellt. Im gleichen Jahr mussten die Personalstunden reduziert werden, da weniger Stunden von den Eltern gebucht wurden. „Für den Fortbestand der Kindertagesstätte sieht es bei derzeit 13 Kindern nicht rosig aus", meinte Geßner, zumal andere Kindergärten auch freie Plätze hätten. Als Nutzungsmöglichkeiten für das Gebäude denke er an eine Seniorenbetreuung und Kurse der Volkshochschule. Geßners Kritik richtete sich auch gegen die Stadt Münnerstadt. Eine Planungszusage müsste von Seiten der Stadt für die nächsten drei Jahre gemacht werden, doch liege keine vor. Dies gelte auch in finanziellen Angelegenheiten. Von Seiten der Kommune gebe es keine konkreten Aussagen, in welche Richtung es mit dem Kindergarten Großwenkheim gehe. Somit könne man auch Eltern keine entsprechenden Aussagen über die Zukunft des Kindergartens erteilen. Geßner kritisierte außerdem die unzähligen Vorschriften, die teilweise so extrem seien, dass sie nicht finanziert werden könnten. Lukas Geßner dankte allen, Geschäftsleuten, Vereinen und Privatpersonen, die den Verein unterstützten, denn „ohne sie wären wir heute nicht so weit." Die zurückliegenden sieben Jahre als Vorsitzender hatten Geßner sichtlich viel Kraft und Ausdauer gekostet. „Für das, was meine Vorstellung betraf, habe ich meinen Job gemacht. Für Verwaltungstätigkeiten ist eine andere Person erforderlich", so Geßner zur Begründung, weshalb er in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehe. Sandra Klopf, seit Juni 2009 Leiterin des Kindergartens, listete in ihrem Bericht verschiedene Aktivitäten, neue Ideen und weitere Planungen auf. Das Kindergartenfest findet am 25. April 2010 statt. Margit Behr und Dieter Gehring bescheinigten der Kassiererin Hiltrud Geßner eine ordentliche und korrekte Kassenführung. Die erfolgte Entlastung ist wirkungslos, da die Versammlung nicht beschlussfähig war. Schriftführerin Anja Sotier und Kassiererin Hiltrud Geßner stellten sich nicht mehr zur Verfügung. Die auf der Tagesordnung stehenden Neuwahlen konnten wegen zu geringer Mitgliederzahl nicht durchgeführt werden. Die nächste Versammlung, gemäß der Satzung mit derselben Tagesordnung, ist für Mittwoch, 24. März 2010 um 20.00 Uhr im Generationenhaus terminiert.

Foto: Ziehen über dem Kindergarten von Großwenkheim bald dunkle Wolken auf?