Postservice wird drastisch reduziert

Die Einwohner von Großwenkheim und Umgebung konnten bisher noch verschiedene Leistungen der Deutschen Post im Edeka nah und gut Markt Sotier in Anspruch nehmen. Das ist ab Mitte November größtenteils vorbei.

 

Die Deutsche Post und ihr Service, beide scheinen nicht zusammen zu passen, denn nicht nur in den kleinen Orten starben nach der Privatisierung des einstigen Staatsunternehmens die Poststellen in immer größerem Tempo. Der Service wurde immer schlechter, für die Bürger immer mehr zum Ärgernis und zusätzlicher Belastung, von steigenden Gebühren ganz zu schweigen. Nach dem Ende der Poststelle in Großwenkheim gab es seit 1996 eine Postagentur im Edeka nah und gut - Markt Sotier mit Postbank, Paketdienst und Briefverkehr. „Zu geringer Umsatz", so Matthias Sotier, Inhaber des Lebensmittelmarktes, wurde von Seiten der Post als Argument angeführt, weshalb es seit 2004 keine Postbank mehr gibt, sondern nur noch die Annahme und Ausgabe von Paketen und die Briefzusatzleistungen. Und damit ist ab 18. November 2009 auch Schluss. „Bei der Post wird überall gespart und die Begründung für das Ende ist altbekannt", meint Sotier. Ab 18. November gibt es in seinem Geschäft keine Posttheke mehr. Dann verkauft er an der Kasse nur noch Briefmarken und gibt Paketaufkleber aus. „Ich sehe das als persönliche Dienstleistung an meinen Kunden", so Sotier, denn die paar Cent Provision seien uninteressant. Das war eigentlich die ganzen Jahre schon so. Von der Deutschen Post wurde eine Stunde pro Tag vergütet. Bedingungen der Post noch zusätzlich, er durfte das Geschäft nicht wegen Urlaubs oder eines freien Tags schließen. Auf die Uhr schaute im Geschäft Sotier ohnedies niemand. Wenn ein Kunde an der Posttheke stand, wurde er vom Personal weder ignoriert noch abgewiesen. Mit viel Wehmut schauen seit einigen Tagen die Kunden auf das Schild, dass das Ende der Posttheke im November ankündigt. Die Pakete werden dann zwar wie bisher vom Briefträger bzw. der DHL zugestellt, doch wer nicht zu Hause ist, hat Pech. Wo die Einwohner von Großwenkheim, Kleinwenkheim und Maria Bildhausen ihre Pakete dann abholen müssen, weiß auch Matthias Sotier nicht. „Vielleicht in Münnerstadt", mutmaßt er. Wer ein Paket aufgeben will, muss entweder den Zusteller direkt erwischen, was bei den täglich erheblich variierenden Zustellungszeiten ein echtes Glücksspiel sein wird, oder er muss das Paket zu Aufgabe wegfahren. Die Deutsche Post und Serviceleistungen, beide mögen sich offensichtlich immer weniger. Bleibt abzuwarten, was die hochbezahlten Herren in der Chefetage vielleicht auch schon für die Briefzustellung aushecken. Vielleicht gibt es bald einen postfreien Montag oder Ähnliches.

Foto: Nur noch wenige Wochen werden Matthias Sotier (im Bild) und seine Mitarbeiterinnen Pakete abstempeln. Dann ist die Posttheke verschwunden.