Bürgerversammlung
Sehr gut besucht war die Bürgerversammlung im Schützenheim in Großwenkheim. In der lebhaften Diskussion stellte sich heraus, dass die geplante Umgestaltung des Bonifatiusplatzes im Rahmen der Dorferneuerung wegen der finanziellen Belastung einiger Bürger bei diesen auf wenig Gegenliebe stößt.
Außergewöhnlich gut besucht war die Bürgerversammlung in Großwenkheim, zu der Bürgermeister Helmut Blank insgesamt 62 Bewohner, darunter drei Frauen, begrüßen konnte. Ortssprecher Arno Schlembach informierte eingangs über zuzückliegende bzw. laufende Maßnahmen. So wurde die Weth von Algen gereinigt und demnächst sollen Karpfen eingesetzt werden, um den großen Algenbefall einzudämmen. Weiterhin wurden Gräben ausgeputzt, Wege beschottert, Grundstücke, die als Bauplätze angeboten werden sollen, gesäubert und aktuell wird der Spielplatz erneuert. Hier wurden vom Bautrupp der Stadt die Baggerarbeiten ausgeführt. Schlembach bedankte sich ausdrücklich bei allen, die sich an dieser Maßnahme beteiligen. In diesem Jahr wird der Radweg zwischen Großwenkheim und Großbardorf ausgebaut. Weiter ist der Neubau des Feuerwehrgerätehauses geplant, ebenso die Ausschreibung für die Umgestaltung des Dorfplatzes. Wie Schlembach weiter ausführte, werde in der ehemaligen Schule eine Bäckerei eine Filiale eröffnen, da die Familie Schaller die gepachtete Bäckerei Dannhäuser Ende Mai schließt. In der Nähe des Friedhofs wird ein kleines Gewerbegebiet, für das schon zwei Interessenten vorhanden sind, entstehen.
Bürgermeister Helmut Blank erstattete zunächst einen allgemeinen Bericht über die Haushaltslage der Stadt Münnerstadt und über besonders wichtige Positionen im Jahre 2009 in der Stadt und in den Stadtteilen (Wir berichteten). Für eine Bäckereifiliale in der ehemaligen Schule gibt es nach seinen Worten zwei Bewerber. Der Stadtrat werde möglichst schnell darüber entscheiden. In der zukünftigen Bäckereifiliale werde es nach den Worten des Bürgermeisters in Zukunft auch sonntags Brot und Brötchen und eventuell auch ein kleines Kaffee geben. Ziel sei es, so Ortssprecher Schlembach, die ehemalige Schule mit Blick in die Zukunft in ein Geschäftshaus umzuwandeln, zumal Großwenkheim von den umliegenden Ortschaften als „Einkaufsmagnet" betrachtet werde. Zum Radweg, den Stadtrat Peter Will mehr als Wirtschaftsweg sehen möchte, nannte Bürgermeister die Kosten. Die veranschlagten 518 000 Euro werden vom Amt für Ländliche Entwicklung und vom Landratsamt mit 388 000 Euro bezuschusst. Als Baubeginn ist der Sommer 2009 vorgesehen. Für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses sind im Haushalt der Stadt 132 000 Euro.
Nach dem Bericht des Bürgermeisters entwickelte sich schnell eine lebhafte Diskussion. Auf Anfrage von Eugen Schmitt sagte der Bürgermeister, dass die Erschließungskosten für das neue Gewerbegebiet, dessen Fläche der Stadt gehört, für die Interessenten so niedrig wie möglich sein werden. Breiten Raum nahm die geplante Umgestaltung des Dorfplatzes ein. Helmut Blank meinte zunächst, es sei sinnvoll, erst das Feuerwehrhaus neu zu bauen und danach die Maßnahme" Bonifatiusplatz" durchzuführen. Gebhard Freibott plädierte vehement für eine Asphaltierung des Bonifatiusplatzes und nicht für eine Auslegung mit Pflaster, da dies viel zu teuer käme und nur von einem Teil der Einwohner finanziert werden müsse. Der Bürgermeister versprach, die Anregung aufzunehmen, wies aber ebenso wie die Stadträte Arno Schlembach und Johannes Pfennig nachdrücklich darauf hin, die derzeit hohe Bezuschussung von 65 Prozent nicht aufs Spiel zu setzen und die Vorteile wie barrierefreien Zugang zur Kirche zu berücksichtigen „Ich würde die Möglichkeit nicht verschenken. Die schlechteste Alternative wäre die Einstellung der Dorferneuerung", so Blank. Auch andere Wortmeldungen beschäftigten sich mit der Maßnahme im Rahmen der Dorferneuerung, wie Ausschreibung und Vergabe der Arbeiten. „Die Dorferneuerung ist eines der großen Probleme in Großwenkheim", meinte Blank zu diesem Thema. Noch vor Pfingsten wird er nach Rücksprache mit dem Amt für Ländliche Entwicklung zu einer Bürgerversammlung, um die Meinung der Bürger für die weitere Entwicklung einzuholen. Weitere Anfragen gab es zum Grundstück eines seit mehreren Jahren verstorbenen Bürgers. Hier gibt es nach den Worten von Arno Schlembach noch zahlreiche Gläubiger. Sobald der Radweg fertiggestellt ist, werden vom Landratsamt Informationstafeln und von der Stadt Hinweisschilder auf Möglichkeiten in Großwenkheim aufgestellt. Unansehnlich ist inzwischen eine Fläche an der Wannig im Bereich „Pfädlein". Hier sei, so der Bürgermeister die Stadt an einer Lösung dran. Bemängelt wurde, dass einige Landwirte Wege durch Umackern immer mehr verkleinerten. Dies sollte der Stadt gemeldet werden, damit sie einschreiten könne. Der Kindergartenbildstock, der derzeit in Münnerstadt gelagert wird, wird in Kürze restauriert und wieder aufgestellt. Hingewiesen auf die Lücke im Radwegenetz bei Kleinwenkheim, meinte Peter Will, das man hier bemüht sei, zumindest vorübergehend eine Notlösung zwischen der Wannigsmühle und Wermerichshausen zu finden.
Sein Ziel sei es, so der Bürgermeister abschließend nach 90 Minuten, die Stadt und die Stadtteile voranzubringen, denn „wir haben eine schöne Stadt und schöne Stadtteile."
Foto: Das Problem mit den Algen in der Weth soll durch den Einsatz von Karpfen gelöst werden.