Diamantene Hochzeit im Hause Rink

Ein eher seltenes Ehejubiläum, die diamantene Hochzeit, ist im Juni im Kalender im Hause Rink in der Rhönstraße in Großwenkheim ganz dick markiert und ein einmaliger Grund für eine spezielle Familienfeier.

Am 24. Juni 1961 gaben sich Konrad Rink aus Großwenkheim und Hannelore Stark aus Wermerichshausen in der nur wenige Meter vom Wohnhaus entfernten Kirche Mariä Himmelfahrt in Großwenkheim das Ja-Wort vor dem damaligen Ortspfarrer Franz Kunzmann. Vor der Trauung musste noch ein Eheseminar beim Pfarrer besucht werden. „Außerdem“, so erinnert sich Konrad Rink lächelnd, „wurden wir vom damaligen ortsansässigen Arzt Dr. Gustav Trösch aufgeklärt, wie eine Frau und ein Mann in der Ehe funktionieren sollen.“

 

Kennengelernt haben sich Konrad und Hannelore im benachbarten Wermerichshausen. „Mit 20 Jahren habe ich mir ein Motorrad gekauft und konnte somit selbst das Dorf verlassen,“ erzählt er. So duckerte er mit dem Gefährt auch nach Wermerichshausen, traf dort Hannelore Stark und schon bald nach einer gemeinsamen Rundfahrt mit dem Motorrad traf der Pfeil von Liebesgott Amor die beiden jungen Leute. Wenige Jahre später läuteten die Hochzeitsglocken. Vier Buben, Günter, Bernhard, Roland und Helmut gingen aus der Ehe hervor. „Ich war viele Jahre nur von Männern umgeben. Das hat sich inzwischen aber geändert“, sagt Hannelore Rink schmunzelnd. Neben den vier Schwiegertöchtern gehören 10 Enkel und drei Urenkel, der vierte ist noch in der Verpackung, zur Familienschar. „Unsere Söhne haben die passenden Partnerinnen gefunden, die perfekt zusammenpassen, und in unserer großen Familie herrscht ein großer Zusammenhalt“, freut sich das Jubelpaar über den Gemeinschaftssinn. „Wir hoffen und wünschen uns, dass alle gesund bleiben und wir den gegenwärtigen Zustand noch möglichst lange genießen können“, blicken sie in die Zukunft. Auch die Besitz- bzw. Nachfolgeverhältnisse sind geklärt.

Richtigen Urlaub, außer einigen Mehrtagesfahrten, gönnten sich die Rinks nicht. Eine Landwirtschaft und die Kinder, dann auch Enkel, ließen längere Abwesenheiten nicht zu. Die Enkel, die gerne auch die Oma verwöhnen, und die Urenkel nennt Hannelore als Hobbys, aber auch das Autofahren. „Meine Frau ist mein Hobby“, sagt Konrad wie aus der Pistole geschossen. Daneben geht er täglich in den an der Wannig gelegenen Garten und fährt viel Fahrrad, inzwischen mit elektrischer Unterstützung. Außerdem hat er Interesse an vielerlei Dingen, speziell Fußball und Politik aller Stufen.

Konrad Rink wurde 1936 in Großwenkheim geboren und wollte ursprünglich, nach dem Besuch der Landwirtschaftsschule, Bauer werden. Nach der Flurbereinigung 1958 ging sein beruflicher Weg dann in eine andere Richtung. Er arbeitete fünf Jahre bei einer Baufirma in Münnerstadt und war danach noch 26 Jahre in der gleichen Branche in Schweinfurt tätig. Seit 1997 ist er im wohlverdienten aktiven Ruhestand.

Hannelore Rink wurde 1940 in Wermerichshausen geboren und war beruflich drei Jahre bei einer Elektrofirma in Bad Neustadt beschäftigt. Nach der Heirat war sie zunächst zu Hause, ehe sie von 1976 bis 1995 als Waldarbeiterin im Staatswald tätig war.

„Was war, kommt nicht wieder. Man muss immer nach vorne denken“, sagt Konrad Rink zu seinem Lebensmotto. Für seine Frau gilt: „Man muss immer positiv denken.“ Beide hatten auch kritische Phasen in ihrem Leben zu bewältigen, die sie nicht zuletzt mit ihren Einstellungen durchstehen konnten.

 

Text und Foto: Anton Then