Jugendblaskapelle musste ins Abteigebäude ausweichen

Maria Bildhausen/Großwenkheim Das traditionelle Weihnachtskonzert der Jugendblaskapelle Großwenkheim fand in diesem Jahr im großen Saal des Abteigebäudes in Maria Bildhausen statt. „Hier herrscht ein besserer Klang als in der Bildhäuser Kirche und außerdem kennen wir diesen Saal von unseren langjährigen Osterkonzerten sehr gut“, sagte Dirigent Martin Reinhard.



Da die Pfarrkirche in Großwenkheim immer noch nur zu einem kleinen Teil genutzt werden kann, musste die Jugendblaskapelle ihr Konzert nun schon am dritten Ort austragen. „Vielleicht gehen wir dann auf Tournee“, sagte Reinhard augenzwinkernd mit Blick in die ungewisse Zukunft. „Für uns und vor allem für die Betreuten ist es eine große Ehre, dass ihr hier spielt und es ist ein Zeichen der Wertschätzung von Maria Bildhausen“, sagte Gesamtleiter Rainer Waldvogel bei der Begrüßung. Für das Weihnachtskonzert bot der Saal im Abteigebäude das ideale Ambiente mit seiner guten Akustik. Martin Reinhard hatte wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, dirigierte die 34-köpfige Jugendblaskapelle mit Akteuren zwischen 14 und 69 Jahren sehr sicher und vermittelte zu jedem Stück passende Informationen. Dabei überzeugte die Kapelle als Gesamtklangkörper wie auch bei manchen Stücken die einzelnen Instrumentengruppen. Nach dem schwungvollen Auftakt mit „Cantus Jubilante“ spielte die Kapelle erstmals die „Vajnorska Polka“ aus Tschechien, die wegen ihrer ruhigen Art zum Träumen einlud. Neu war auch der Konzert-Marsch „Der Europameister“, komponiert von Rudi Fischer, dem Leiter der Hergolshäuser Musikanten. Es ist ein aufwändiges Stück, in dem einige Male Noten aus dem berühmten „Te Deum“  (Eurovisionsmelodie) von Marc-Antoine Charpentier erklingen. „Dieses Stück, an dem wir seit Sommer probten, war eine echte Herausforderung,“ meinte Reinhard. Erstmals im Programm präsentierte die Jugendblaskapelle auch Melodien aus dem Musical „Aladdin“, das die Musikerinnen und Musiker pikanterweise bei einem Wochenendausflug Ende Oktober in Stuttgart live erleben konnten. „Damit können wir beste Authentizität gewährleisten,“ betonte Reinhard schmunzelnd.. Vor allem beim Stück „Music from Braveheart“ waren die einzelnen Instrumentalgruppen gefordert. Hier nahm die Kapelle die Besucher ins tiefe Mittelalter des 13. Jahrhunderts mit, wo es diverse kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Schotten und Engländer gab. Deutlich zu spüren war die düstere, neblige Stimmung, unterbrochen von Donner- und Kanonenschlägen. Mit drei seiner größten Hits erinnerte die Kapelle an den 1985 in Honolulu geborenen bekannten amerikanischen Komponisten Bruno Mars. Mit dem obligatorischen Weihnachtslieder-Potpourri verabschiedete sich die Jugendblaskapelle vom Publikum. Wenn Beifall das Brot des Künstlers ist, dann gab es für die Akteure bereits am 2. Adventssonntag eine reiche Bescherung. „Die Arbeit, die wir während des Jahres leisten, gipfelt stets im Weihnachtskonzert“, sagte Reinhard, der mit der Jugendblaskapelle Großwenkheim wieder ein qualitativ hochwertiges Konzert präsentierte und selbst ein vielseitig beschäftigter Musiker ist, stand er doch am Vorabend als Mitglied der Gruppe „Spilk“ beim Rhöner Schlachthof in Niederlauer auf der Bühne.

 


Foto (Anton Then): Die Jugendblaskapelle Großwenkheim spielte das Weihnachtskonzert im Abteigebäude in Maria Bildhausen.



Foto (Anton Then): Die Abteilung „Posaunen“ ist fest in Familienhand. V.l.: Norbert Reinhard, sein Bruder Edmund Reinhard und dessen Sohn Heiko und am Dirigentenpult agiert mit Martin ein weiterer Sohn von Edmund Reinhard.


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