Serenade an einem lauen Sommerabend
Die Premiere ist geglückt. Erstmals präsentierte sich die Jugendblaskapelle Großwenkheim unter Leitung von Martin Reinhard mit einer Serenade vor der barocken Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Viele bange Blicke richteten sich während des Tages immer wieder zum Himmel und die vielen dunklen Wolken drohten das Konzert zu gefährden. Der Mut, bis zum frühen Abend zu warten und die nicht abzusagen, wurde vom Wettergott schließlich belohnt und bei angenehmen Temperaturen und ohne einen einzigen Regentropfen konnte die Jugendblaskapelle vor einer stattlichen Besucherzahl aufspielen. Den Hintergrund für die erstmalige Serenade erläuterte Martin Reinhard nach dem Einzug der Kapelle mit einem Marsch aus dem Großen Zapfenstreich. „Verschiedene Stücke, die wir während des Jahres aufwändig proben, sollen nach der Aufführung beim Weihnachts- oder Osterkonzert nicht wieder in der Schublade verschwinden, sondern in einem anderen Rahmen noch einmal zu hören sein“, sagte Reinhard. Dazu biete sich der Bonifatius-Platz in der Ortsmitte mit seinem besonderen Ambiente gut an.
Ein Auftritt im Freien sei aber etwas Anderes als in einem Raum und gewöhnungsbedürftig, noch dazu wenn auch noch der Wind so manches Notenblatt in Bewegung bringt. „Genießt den Abend, denn danach geht die Kapelle in die Sommerpause“, so Reinhard, der die einzelnen Stücke weder ansagte, noch kommentierte. Die Besucher sollten einfach zuhören und sich an den bekannten Melodien erfreuen. Gleich zum Mitsummen waren die Stücke aus James Bond Filmen, wie etwa Goldfinger. Nach dem Stück „Mountain Wind“ zeigte Martin Reinhard als Solosänger, dass er auch eine ausgeprägte Stimme hat und so bekam er für die Stücke „Sway“ von Michael Buble und „My Way“, bekannt von Frank Sinatra, extra Applaus. Dixie-Rhythmus beherrschte ein Medley unter dem Titel „Frühschoppenhits“. Mit einer Hommage erinnerte die Kapelle an den unvergessenen Udo Jürgens, der sich mit Liedern wie „17 Jahr, blondes Haar“, „Aber bitte mit Sahne“, „Griechischer Wein“ und zahlreichen anderen unsterblich machte. Mitsummen und Erinnerungen an die eigene Jugend war bei vielen Besuchern angesagt. „Die Serenade soll kein abendfüllendes Konzert sein, daher gibt es nur eine Zugabe. Dann ist Sense und die Kapelle erholt sich am Irmelshäuser Badesee“, sagte Reinhard schmunzelnd. Die Zugabe hieß „Bruno Mars – Greatest Hits“ und die Zuschauer bedankten sich nach knapp einer Stunde mit langanhaltendem Applaus für ein gelungenes Konzert, bei dem die Jugendblaskapelle ihr umfangreiches Repertoire auch „open air“ unter Beweis stellte. Im nächsten Jahr, versicherte Reinhard, werden auf dem Platz Sitzgelegenheiten und Stehtische aufgestellt. „Ich finde ein solches Konzert klasse und als alter Grössewehmer höre ich die Jugendblaskapelle immer wieder gerne, da sie über eine hohe Qualität verfügt. Ein Konzert unter freiem Himmel bei diesem Ambiente ist eben etwas anderes als in einem Bierzelt“, lobte Helmut Hornung aus Rödelmaier die Veranstaltung. Angesichts des angenehmen Wetters gab es bei Bier und Wasser noch reichlich Gesprächsstoff.
Fotos (Anton Then): Mit einer Serenade unter freiem Himmel beeindruckte die Jugendblaskapelle Großwenkheim vor dem „Dom der Vorrhön“.
Höhepunkte waren die Auftritte von Dirigent Martin Reinhard als Solosänger.