Feldgeschworenentagung Kreisvereinigung Bad Kissingen Ost

In besonders festlichem Rahmen wurden acht Personen als Feldgeschworene der Kreisvereinigung Bad Kissingen Ost vereidigt. Außerdem wurden langjährige „Siebener“ für ihre Treue geehrt. In einer festlichen Parade unter den Klängen der Jugendblaskapelle Großwenkheim unter Leitung von Edmund Reinhard zogen die rund 100 Feldgeschworenen durch das mit Fahnen geschmückte Dorf in die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt.

Beim Festgottesdienst nannte Pfarrer i. R. Benno von Bundschuh in seiner Predigt die zahlreichen Voraussetzungen und Eigenschaften, die ein Feldgeschworener mitbringen muss, so die Bereitschaft für den Einsatz für das Gemeinwohl, innere Wahrhaftigkeit, Redlichkeit, Ehrlichkeit, Unbefangenheit, geschärftes Rechtsempfinden. Stellvertretender Landrat Emil Müller betonte vor der Vereidigung die Bedeutung der Feldgeschworenen. Sie hätten eine über 500-jährige Tradition. „Trotz der modernen Messmethoden sind die Feldgeschworenen wichtige Mittler zwischen den Grundbesitzern und den Behörden“, sagte Müller. Sie seien eine Gruppe von Menschen, die sich nach geschriebenen und ungeschriebenen Gesetzen den Mitmenschen verpflichtet fühlen. Die Feldgeschworenen, auch Siebener genannt, seien Grenzgänger, Vertrauensleute und im Bedarfsfall Streitschlichter. Grenzen gehörten zu den Lebensmerkmalen der Menschen. „Die exakte Festlegung der Grenzen besitzt einen hohen Stellenwert“, betonte Müller.  Mit rund 20 000 Feldgeschworenen in Bayern war dieses Ehrenamt bis Anfang der 1980er Jahre eine reine Männerdömäne. Inzwischen gibt es auch einige wenige weibliche Mitglieder. Im festlichen Ambiente der Pfarrkirche vereidigte Emil Müller acht neue Feldgeschworene. Aus Großwenkheim Sebastian Geßner und Julian Reinhard, der mit 19 Jahren der jüngste Feldgeschworene im Landkreis Bad Kissingen ist. Aus Rothhausen Robert Peuker und Robert Weisensee, aus Thundorf Daniel Wandelt und Bertram Klöffel und aus Nüdlingen Bruno Wilm und Manfred Schmitt. Bei der Tagung im Gasthaus Sotier sollte eine Reihe von Feldgeschworenen für ihre langjährigen Verdienste von Emil Müller und Vermessungsdirektor Konrad Unsleber ausgezeichnet werden. Nur drei konnten die Auszeichnung in Empfang nehmen. Neben Urkunde und kleinen Geschenken gibt es für 40-jährige Tätigkeit als besondere Auszeichnung den goldenen Senkel. Grußworte sprachen nach der Begrüßung durch den Kreisobmann der Feldgeschworenen, Josef Reichert, Münnerstadts Bürgermeister Helmut Blank und  Konrad Unsleber vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Bad Kissingen. Arno Schlembach gab einige geschichtliche Informationen zum Tagungsort Großwenkheim.
  • 25 Jahre Dienstzeit: Klemens Kiesel (Nüdlingen), Winfried Hein (Windheim)
  • 40 Jahre Dienstzeit: Konrad Beck (Althausen), Georg Blank (Münnerstadt), Günter Dieterich (Poppenlauer)
  • 50 Jahre Dienstzeit: Eduard Rink (Kleinwenkheim)
  • 55 Jahre Dienstzeit: Ernst Schlegelmilch (Volkershausen). 



Vereidigung der neuen Feldgeschworenen. V.l.: Emil Müller, Julian Reinhard, Sebastian Geßner,Robert Peuker,
Robert Weisensee, Daniel Wandelt, Bertram Klöffel, Bruno Wilm, Manfred Schmitt.



Ehrung langjähriger Feldgeschworener. V.l.: Konrad Unsleber, Josef Reichert, Günter Dieterich, Eduard Rink,
Winfried Hein, Emil Müller.