Jugendblaskapelle meistert auch schwierige Stücke
Beim traditionellen Weihnachtskonzert in der barocken Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt mit ihrer besonderen Akustik begeisterte die Jugendblaskapelle Großwenkheim unter Leitung von Martin Reinhard und bewies erneut, dass sie auch schwierige Stücke bewältigen kann. „Dieses Konzert ist ein äußerst wichtiger Baustein für unsere Arbeit und der Höhepunkt eines Jahres“, meinte Vorsitzender Dieter Gehring bei der Begrüßung. Derzeit seien 15 Kinder und Jugendliche in Ausbildung und würden an die Blaskapelle herangeführt. Sein Dank galt Organisatorin Stephanie Geiling und Jonathan Ziegler, der erstmals die Leitung des Nachwuchsorchesters übernommen hat. In der gut besetzten Kirche zeigte die Jugendblaskapelle, dass sie ein vielfältiges Repertoire und hohe Qualität besitzt.
Dirigent Martin Reinhard wagt sich alljährlich an Stücke heran, die beim ersten Anblick für Hobbymusiker kaum zu bewältigen sind. Durch gezielte, konzentrierte Proben gelingt es aber, die hohen Ansprüche zu erfüllen. „Mit dem Satz „da geht noch ein bisschen mehr“ motiviert uns Martin immer wieder zu Höchstleistungen“, sagte sein Vater Edmund Reinhard, aktiver Posaunist und Ehrendirigent. Martin Reinhard dirigiert nicht nur exakt und zielsicher, er vermittelt als Moderator dem Publikum auch interessante Informationen zu den einzelnen Stücken. Gleich das würdige, erhabene Eingangsstück „Song of Freedom“, besser bekannt als Ode an die Freude aus dem Schlusssatz der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven und als Europahymne, beeindruckte die Zuhörer. „Im Text Freude schöner Götterfunke von Friedrich von Schiller kommen ganz hehre Worte vor, die gut gemeint sind, doch die Wirklichkeit sieht in Europa sicher anders aus“, sagte Reinhard. Musik aus dem Film „Pirates of the Caribbean“, der ein Millionenpublikum erreichte und Marschmusik von Ernst Mosch, die immer zu einer Blaskapelle gehört, standen vor dem schwierigen Teil des Konzerts. Beim Stück „Sir Duke“ von Stevie Wonder zeigte die Jugendblaskapelle, dass sie auch ein solches Stück hervorragend spielen kann. Für die Musik zum Filmklassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbuttel“ aus dem Jahre 1973, der auch wegen seiner ausdrucksvollen Melodien geliebt wird, „waren die Proben besonders aufwändig“, meinte Reinhard.
Doch der Übungsaufwand hat sich gelohnt. 1965 gelang dem 1957 gegründeten Popduo Simon and Garfunkel mit dem Song „Silence is golden“ der Durchbruch. Jahrzehnte gehörten sie zur Weltspitze ehe sich die beiden Musiker bei einer Tournee 2004 von ihrem Publikum verabschiedeten. Mit einem Medley aus bekannten Ohrwürmern erinnerte die Jugendblaskapelle an das legendäre Gesangsduo. Den Schlusspunkt und die passende Einstimmung auf das Weihnachtsfest setzte die Kapelle mit einem fulminanten Weihnachtslieder-Potpourri unter dem Titel „Happy Christmas“. Mit stehendem Applaus bedankte sich das Publikum für ein hervorragendes, abwechslungsreiches und eindrucksvolles Konzert in der durch Kerzenschein illuminierten Pfarrkirche. Nicht auf dem Programm stand die Überraschung, die Stadtrat und Jugendreferent Klaus Schebler in Form von 300 Euro für die Jugendarbeit überbrachte. „Das war wieder eine ganz tolle Leistung der Jugendblaskapelle, auf die wir stolz sein können“, sagte Ortssprecher Georg Heymann treffend zum Konzert und fasste damit die Meinung der Besucher kurz zusammen
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