Zwei runde Geburtstage beim FC 46 Großwenkheim
Das Jahr 2016 bringt dem FC 46 Großwenkheim gleich zwei runde Geburtstage. Vor 70 Jahren wurde der Verein gegründet, vor 50 Jahren das Sportheim gebaut. Am 7. Juli 1946 wurde auf dem damaligen Sportplatz „Lerchengesang“ vor 50 Zuschauern gegen Strahlungen das erste Fußballspiel nach dem Zweiten Weltkrieg ausgetragen. Ein denkwürdiges Spiel, das 2:4 verloren wurde. Bereits am 21. Juli 1946 wurde im Nebenzimmer des Gasthauses Sotier der 1.FC 46 Großwenkheim gegründet. Zum 1. Vorsitzenden wurde Josef Rudolph, zum 2. Vorsitzenden Robert Leuchs und zum Schriftführer Alex Müller gewählt. Nach zahlreichen Freundschaftspielen beteiligte sich der Verein im Jahre 1948 erstmals an der Verbandsrunde.
Dass es bei den Spielen nicht immer fair zuging, beweist eine Anekdote, aufgezeichnet in der Festschrift anlässlich des 25-jährigen Bestehens. „Beim Verbandsspiel am 24.10.1948 in Strahlungen kam es nach Spielschluß zu einer wüsten Schlägerei unter den Zuschauern und Spielern, die auf beiden Seiten einige krankenhausreife Gestalten forderte. Selbst das Holzbein eines jugoslawischen Flüchtlings mußte herhalten, um dem Gegner einige Zähne entfernen zu können. Daß der Besitzer des Holzbeines ebenfalls einige Zähne verlor, sei nur am Rande bemerkt.“ Ein großes Problem war der etwa zwei Kilometer in Richtung Seubrigshausen gelegene Sportplatz, von dem heute nichts mehr zu erkennen ist, da er mit Sträuchern und Bäumen bewachsen ist. Als Verkehrsmittel stand den Spielern ab September 1948 ein Dreiachs-Lkw aus Beständen der US-Armee zur Verfügung. Nach schweren Verhandlungen mit den amerikanischen Besatzungsbehörden wurde im Mai 1947 mit dem Bau des Sportplatzes in Ortsnähe begonnen, wo er heute noch ist. Am 29. Mai 1949 wurde er eingeweiht. In den folgenden Jahren entwickelte sich der aufstrebende Verein immer weiter. Sportlich gab es Höhen und Tiefen. 1958 wurde der Tischtennis-Club (TTC) Großwenkheim gegründet, der 1961 in den FC Großwenkheim eingegliedert wurde. Eine Fußball-Jugendmannschaft gab es erstmals 1963. Am 30. Mai 1965 wurden der Kinderspielplatz und der Schulturngarten, auf dem inzwischen zwei Häuser stehen, eingeweiht. Ein denkwürdiger Tag in der Geschichte war der 7. Februar 1966, wo der erste Spatenstich zum Bau eines Sportheims erfolgte. 1969 wurde eine Damen-Fußballmannschaft gegründet, die Freundschaftsspiele in ganz Unterfranken bestritt, 1972 aber wieder aufgelöst werden musste. Im Jahre 1980 wurde die erste, 1991 die zweite Damen-Gymnastikgruppe ins Leben gerufen. Im Fußball und im Tischtennis gab es für den FC 46 verschiedene Meisterschaften, aber auch Aufstiege. Vor allem im Jugendbereich machten sich die geburtenschwachen Jahrgänge zunehmend bemerkbar und deshalb wurden mit verschiedenen Nachbarvereinen Spielgemeinschaften gebildet. Seit der Gründung des Vereins wurde in Großwenkheim auf einem Hartplatz Fußball gespielt. Während die meisten anderen Vereine bereits in den 1980er Jahren Rasenplätze anlegten, erfolgte dies in Großwenkheim erst 1995. Das Sportplatzgelände und das Sportheim sind Eigentum des Vereins. Aktuell zählt der FC Großwenkheim 190 Mitglieder. Im Angebot stehen neben Fußball und Tischtennis noch Damengymnastik und Zumba. Die Herren kicken seit einigen Jahren in einer Spielgemeinschaft mit der DJK Seubrigshausen. Die 2. Mannschaft beteiligt sich an der Rhöner „Champions-League“. Die Nachwuchskicker trainieren und spielen derzeit noch beim TSV Münnerstadt. „Wir wollen aber in Zukunft wieder eigene Jugendmannschaften stellen“, sagt Patrick Schmitt, Sprecher des Vorstandstrios. Die Tischtennisabteilung, die nach Jahren in den beengten Verhältnissen des Sportheims in der Turnhalle in Großbardorf spielt, beteiligt sich mit zwei Mannschaften am Rundenspielbetrieb.
In Sachen Sportheim gehörte der FC 46 Großwenkheim in der Region allerdings zu den Vorreitern, denn bereits 1966 wurde das Heim gebaut. Bei den meisten Vereinen in den unteren Ligen, der FC spielte damals in der B-Klasse Hofheim, vergleichbar mit der heutigen Kreisklasse, stand als „Dusche“ eine verzinkte, halb gefüllte Badewanne zur Verfügung. Da war ein Sportheim mit den entsprechenden sanitären Einrichtungen ein Riesenfortschritt. Die Kicker des FC 46 fuhren damals in Spieldress und Trainingsanzügen zu den Auswärtsspielen, um nach der Rückkehr im eigenen Sportheim duschen zu können. Wie kam es zum Bau eines Sportheims vor 50 Jahren? In der Mitgliederversammlung am 26. Januar 1965 wurde die Vorstandschaft, 1. Vorsitzender war Alfons Pfister, beauftragt, die Vorbereitungen für ein Sportheim zu treffen. In der folgenden Versammlung am 9. Januar 1966 lagen die Pläne von Planfertiger Elmar Büttner vor und am 7. Februar 1966 erfolgte der erste Spatenstich. Dank detaillierter Aufzeichnungen kann der Bau exakt nachvollzogen werden. Zum Bauauschuss gehörten Edgar Then, Ambros Schlembach, Eugen Leuchs, Edwin Freibott, Eugen Schmitt und Julius Ziegler. Der Verein verfügte zu Beginn des Jahres 1966 über ein Barvermögen von rund 4 000 DM. Zur Finanzierung bewilligte die Gemeinde Großwenkheim einen Zuschuss von 10 000 DM, verteilt auf drei Jahre. Gespendet wurden von Privatleuten, Firmen und dem Landratsamt 3 500 DM. Die ehemalige Brauerei Büttner aus Königshofen gewährte einen auf 10 Jahre angelegten Kredit über 18 000 DM. Durch den Einsatz vor allem der Mitglieder konnten erhebliche Kosten gespart werden. So wurden 2461 freiwillige Arbeitsstunden durch Mitglieder und 484 durch Vereinsfreunde geleistet. Mit knapp über 40 000 DM blieb die Endsumme im kalkulierten Rahmen. Am 16. Oktober 1966 erteilte Pfarrer Schor aus Seubrigshausen bei einem großen Fest dem neuen Sportheim den kirchlichen Segen. Bei der Einweihung sagte 1. Vorsitzender Alfons Pfister: „20 Jahre fruchtbaren Wirkens auf dem Gebiet des Sports und der sportlichen Gesundheitsförderung haben den Verein ein lobenswertes Stück nach oben gebracht. Die Vorstandschaft und die Mitglieder des Vereins werden sich bemühen, das Geschaffene gut zu erhalten und zu bewahren. Sie werden sich bemühen, dieses Erbe weiterhin zu mehren und zu vergrößern. Der Verein wird bestrebt sein, vor allem unserer Landjugend in bewährter Zusammenarbeit mit der hiesigen Lehrerschaft die Möglichkeit auf dem Sektor der sportlichen und körperlichen Ertüchtigung zu geben, auf die sie bis heute in vielen Fällen verzichten mussten.“ Im Laufe des halben Jahrhunderts wurden immer wieder Veränderungen vorgenommen. So wurden in den letzten Jahren eine neue Heizung eingebaut, durch einen Anbau neue Umkleidemöglichkeiten und Toiletten, sowie neue Duschen, getrennt für die Mannschaften und den Schiedsrichter, geschaffen. Dazu kamen der Anbau einer Grillbude und ein neuer Außenanstrich. Der Saal bietet Platz für rund 120 Personen. Integriert ist auch eine Küche. „Das Sportheim ist am Freitagabend und am Sonntag geöffnet und kann außerdem für Veranstaltungen jeglicher Art gemietet werden“, sagt Vorstandsspecher Patrick Schmitt. Spezielle Feiern sind beim FC angesichts der runden Geburtstage in diesem Jahr nicht geplant.
Die Fußballmannschaft des FC 46 im Jahre 1948. V.l.: Franz Pauli, Heiner Jung, Alex Balling, Isidor Rink, Philipp Ziegler,Adolf Ankenbrand, Franz Krebs, Gebhard Freibott, Leo Holzner, Hans Pauli, Alfons Pfister.
Das Sportheim des FC 46 Großwenkheim besteht seit 50 Jahren.
Dass es bei den Spielen nicht immer fair zuging, beweist eine Anekdote, aufgezeichnet in der Festschrift anlässlich des 25-jährigen Bestehens. „Beim Verbandsspiel am 24.10.1948 in Strahlungen kam es nach Spielschluß zu einer wüsten Schlägerei unter den Zuschauern und Spielern, die auf beiden Seiten einige krankenhausreife Gestalten forderte. Selbst das Holzbein eines jugoslawischen Flüchtlings mußte herhalten, um dem Gegner einige Zähne entfernen zu können. Daß der Besitzer des Holzbeines ebenfalls einige Zähne verlor, sei nur am Rande bemerkt.“ Ein großes Problem war der etwa zwei Kilometer in Richtung Seubrigshausen gelegene Sportplatz, von dem heute nichts mehr zu erkennen ist, da er mit Sträuchern und Bäumen bewachsen ist. Als Verkehrsmittel stand den Spielern ab September 1948 ein Dreiachs-Lkw aus Beständen der US-Armee zur Verfügung. Nach schweren Verhandlungen mit den amerikanischen Besatzungsbehörden wurde im Mai 1947 mit dem Bau des Sportplatzes in Ortsnähe begonnen, wo er heute noch ist. Am 29. Mai 1949 wurde er eingeweiht. In den folgenden Jahren entwickelte sich der aufstrebende Verein immer weiter. Sportlich gab es Höhen und Tiefen. 1958 wurde der Tischtennis-Club (TTC) Großwenkheim gegründet, der 1961 in den FC Großwenkheim eingegliedert wurde. Eine Fußball-Jugendmannschaft gab es erstmals 1963. Am 30. Mai 1965 wurden der Kinderspielplatz und der Schulturngarten, auf dem inzwischen zwei Häuser stehen, eingeweiht. Ein denkwürdiger Tag in der Geschichte war der 7. Februar 1966, wo der erste Spatenstich zum Bau eines Sportheims erfolgte. 1969 wurde eine Damen-Fußballmannschaft gegründet, die Freundschaftsspiele in ganz Unterfranken bestritt, 1972 aber wieder aufgelöst werden musste. Im Jahre 1980 wurde die erste, 1991 die zweite Damen-Gymnastikgruppe ins Leben gerufen. Im Fußball und im Tischtennis gab es für den FC 46 verschiedene Meisterschaften, aber auch Aufstiege. Vor allem im Jugendbereich machten sich die geburtenschwachen Jahrgänge zunehmend bemerkbar und deshalb wurden mit verschiedenen Nachbarvereinen Spielgemeinschaften gebildet. Seit der Gründung des Vereins wurde in Großwenkheim auf einem Hartplatz Fußball gespielt. Während die meisten anderen Vereine bereits in den 1980er Jahren Rasenplätze anlegten, erfolgte dies in Großwenkheim erst 1995. Das Sportplatzgelände und das Sportheim sind Eigentum des Vereins. Aktuell zählt der FC Großwenkheim 190 Mitglieder. Im Angebot stehen neben Fußball und Tischtennis noch Damengymnastik und Zumba. Die Herren kicken seit einigen Jahren in einer Spielgemeinschaft mit der DJK Seubrigshausen. Die 2. Mannschaft beteiligt sich an der Rhöner „Champions-League“. Die Nachwuchskicker trainieren und spielen derzeit noch beim TSV Münnerstadt. „Wir wollen aber in Zukunft wieder eigene Jugendmannschaften stellen“, sagt Patrick Schmitt, Sprecher des Vorstandstrios. Die Tischtennisabteilung, die nach Jahren in den beengten Verhältnissen des Sportheims in der Turnhalle in Großbardorf spielt, beteiligt sich mit zwei Mannschaften am Rundenspielbetrieb.
In Sachen Sportheim gehörte der FC 46 Großwenkheim in der Region allerdings zu den Vorreitern, denn bereits 1966 wurde das Heim gebaut. Bei den meisten Vereinen in den unteren Ligen, der FC spielte damals in der B-Klasse Hofheim, vergleichbar mit der heutigen Kreisklasse, stand als „Dusche“ eine verzinkte, halb gefüllte Badewanne zur Verfügung. Da war ein Sportheim mit den entsprechenden sanitären Einrichtungen ein Riesenfortschritt. Die Kicker des FC 46 fuhren damals in Spieldress und Trainingsanzügen zu den Auswärtsspielen, um nach der Rückkehr im eigenen Sportheim duschen zu können. Wie kam es zum Bau eines Sportheims vor 50 Jahren? In der Mitgliederversammlung am 26. Januar 1965 wurde die Vorstandschaft, 1. Vorsitzender war Alfons Pfister, beauftragt, die Vorbereitungen für ein Sportheim zu treffen. In der folgenden Versammlung am 9. Januar 1966 lagen die Pläne von Planfertiger Elmar Büttner vor und am 7. Februar 1966 erfolgte der erste Spatenstich. Dank detaillierter Aufzeichnungen kann der Bau exakt nachvollzogen werden. Zum Bauauschuss gehörten Edgar Then, Ambros Schlembach, Eugen Leuchs, Edwin Freibott, Eugen Schmitt und Julius Ziegler. Der Verein verfügte zu Beginn des Jahres 1966 über ein Barvermögen von rund 4 000 DM. Zur Finanzierung bewilligte die Gemeinde Großwenkheim einen Zuschuss von 10 000 DM, verteilt auf drei Jahre. Gespendet wurden von Privatleuten, Firmen und dem Landratsamt 3 500 DM. Die ehemalige Brauerei Büttner aus Königshofen gewährte einen auf 10 Jahre angelegten Kredit über 18 000 DM. Durch den Einsatz vor allem der Mitglieder konnten erhebliche Kosten gespart werden. So wurden 2461 freiwillige Arbeitsstunden durch Mitglieder und 484 durch Vereinsfreunde geleistet. Mit knapp über 40 000 DM blieb die Endsumme im kalkulierten Rahmen. Am 16. Oktober 1966 erteilte Pfarrer Schor aus Seubrigshausen bei einem großen Fest dem neuen Sportheim den kirchlichen Segen. Bei der Einweihung sagte 1. Vorsitzender Alfons Pfister: „20 Jahre fruchtbaren Wirkens auf dem Gebiet des Sports und der sportlichen Gesundheitsförderung haben den Verein ein lobenswertes Stück nach oben gebracht. Die Vorstandschaft und die Mitglieder des Vereins werden sich bemühen, das Geschaffene gut zu erhalten und zu bewahren. Sie werden sich bemühen, dieses Erbe weiterhin zu mehren und zu vergrößern. Der Verein wird bestrebt sein, vor allem unserer Landjugend in bewährter Zusammenarbeit mit der hiesigen Lehrerschaft die Möglichkeit auf dem Sektor der sportlichen und körperlichen Ertüchtigung zu geben, auf die sie bis heute in vielen Fällen verzichten mussten.“ Im Laufe des halben Jahrhunderts wurden immer wieder Veränderungen vorgenommen. So wurden in den letzten Jahren eine neue Heizung eingebaut, durch einen Anbau neue Umkleidemöglichkeiten und Toiletten, sowie neue Duschen, getrennt für die Mannschaften und den Schiedsrichter, geschaffen. Dazu kamen der Anbau einer Grillbude und ein neuer Außenanstrich. Der Saal bietet Platz für rund 120 Personen. Integriert ist auch eine Küche. „Das Sportheim ist am Freitagabend und am Sonntag geöffnet und kann außerdem für Veranstaltungen jeglicher Art gemietet werden“, sagt Vorstandsspecher Patrick Schmitt. Spezielle Feiern sind beim FC angesichts der runden Geburtstage in diesem Jahr nicht geplant.
Die Fußballmannschaft des FC 46 im Jahre 1948. V.l.: Franz Pauli, Heiner Jung, Alex Balling, Isidor Rink, Philipp Ziegler,Adolf Ankenbrand, Franz Krebs, Gebhard Freibott, Leo Holzner, Hans Pauli, Alfons Pfister.
Das Sportheim des FC 46 Großwenkheim besteht seit 50 Jahren.