Pfarrscheune ist Vergangenheit

Ein Bauwerk, dass viele Jahre zur Kirchengeschichte gehörte, ist inzwischen Vergangenheit. In den letzten Wochen und Monaten wurde die Pfarrscheune, die  in unmittelbarer Nähe nordwestlich der Pfarrkirche stand, abgerissen. Das Gebäude aus dem Jahre 1811, in dem unter anderem das Jugendheim und eine Bücherei untergebracht waren, wurde seit vielen Jahren  kaum noch genutzt, außer für Untensilien für die Kirche, wie Fahnenstangen und die Krippe. Das Aussehen war außerdem nicht sonderlich ansprechend  und das Gebäude war zunehmend baufällig geworden.

So war das Dach teilweise eingefallen und auch Außenwände waren nicht mehr stabil, bildeten demnach ein Gefahrenpotenzial. Zur Zeit werden die letzten Reste, auch mit viel Eigenleistung durch Mitglieder der Kirchenverwaltung, des Pfarrgemeinderats und weiterer Helfer, beseitigt. Im Inneren waren noch zahlreiche Bücher, die inzwischen so modrig waren, dass sie fachgerecht entsorgt werden mussten. Auch Heizöl lagerte noch innerhalb der alten Mauern. Für Interessenten liegen auf der Baustelle noch bestens erhaltene Quadersteine. „Die sind erste Sahne und bestens zubehauen“, sagt Burkard Ziegler, Mitglied der Kirchenverwaltung. Das gesamte Areal, das der Kirchengemeinde gehört, beträgt rund 880 Quadratmeter. Auf ihm stehen noch die seit Jahren ebenfalls ungenutzte Gefriertruhe und die Unterstellmöglichkeit für die Kinder, die auf den Schulbus warten. Ziel ist, auf dem Gelände zwei Bauplätze auszuweisen. Dazu müsste allerdings auch die Gefriertruhe abgerissen werden. „Das ist eine prima Lage in der Ortsmitte, ruhig und ganz nahe an den vorhandenen Geschäften“, meint Burkard Ziegler. Zunächst werden allerdings erst einmal zwei Garagen gebaut.

Zur Geschichte der Pfarrscheune kann in der Ortschronik von Großwenkheim, verfasst von Wendelin Volk und Josef Wabra einiges nachgelesen werden (S.149): „Im Jahre 1811 ist der Pfarrhof neugebaut worden. „Hat die Gemeinde Fron und Fuhren Thun müßen“. Der Ablösungsbaufonds betrug i. J. 1897  11.015 Mark. Der Pfarrhof umfaßte das Wohnhaus, Scheune und Stallungen sowie einen Gras- und Gemüsegarten. An dem Platz, wo die Pfarrscheuer steht, stand zu alter Zeit das Schütthaus der Grafen von Wildberg. Mit beträchtlichem Aufwand hat 1966 die Gemeinde ein modernes und geräumiges Wohnhaus für den Ortsgeistlichen gebaut, in der Pfarrer-Kunzmann-Straße, Hs.Nr. 9.  Als erster Pfarrer zog Pfarrer Hans Kempf in das neue Gebäude am 11. Dezember 1966 ein.“ Nachdem das Pfarrhaus jahrelang leer stand, wurde es aufwändig saniert und wird jetzt von Pfarrer i.R. Dr. Benno von Bundschuh bewohnt.

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