Waldkörperschaft hat Probleme mit der Wildschweinplage

Zur turnusgemäßen Jahreshauptversammlung der Altrechtlichen Waldkörperschaft Großwenkheim konnte Vorsitzender Edmund Reinhard 43 Rechtler im Gasthaus Sotier begrüßen. Reinhard berichtete in seiner Rückschau vom Vertrags-Naturschutz-Programm (VNP), das seit dem Hieb 10 neu läuft. Hierbei bekommt die Waldkörperschaft Fördergelder für die Mittelwaldbewirtschaftung allgemein und eine Förderung für den jeweiligen Stockhieb. Gebunden sind die Förderungen an bestimmte Auflagen, wie Schutz der Pflanzen, Neusetzung von Pflanzen und Zurückschnitt von Dörnern. „Diese Maßnahmen dienen der Verbesserung und Pflege unseres Mittelwaldes“, sagte Reinhard.

Wegen der enormen Wildschweinplage könne im Moment gar nichts gemacht werden. „Der ganze Wald ist wie umgepflügt und Löcher bis zu 50 Zentimeter ausgewühlt“, beklagte  Reinhard das große Problem. Die Schutzhüllen und Pflanzen seien schneller wieder umgelegt als sie gesetzt werden können. Ob sich die Lage nach der Neuverpachtung durch die Jagdgenossenschaft, der alte Jagdpächter hat vorzeitig gekündigt, verbessere, bleibe abzuwarten.  Reinhard wies auf weitere Maßnahmen hin und bedankte sich vor allem bei seinem Stellvertreter Rudolf Ziegler und seiner Mannschaft, die „das ganze Jahr über in der Waldpflege tätig sind.“ Der Dank ging zudem an die Feldgeschworenen für das Holzvermessen unter extrem schwierigen Bedingungen wegen der vielen Dörner. Eindringlich wies Reinhard auch im Auftrag der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft auf die Unfallverhütungsvorschriften beim Umgang mit der Motorsäge hin. „Die Unfallzahlen bei der Berufsgenossenschaft steigen rasant“, so Reinhard. Die Motorsäge sei ein äußerst gefährliches Arbeitsgerät auch für erfahrene Waldarbeiter. Bei einer Begehung des Körperschaftswaldes mit dem Revierleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten konnte noch kein nennenswerter Befall durch den Prachtkäfer festgestellt werden. Auf Anfrage wurde mitgeteilt, das entstandene Wildschäden vom Vorstand dem Jagdpächter und der Stadt gemeldet wurden. Über seinen Anwalt ließ der Jagdpächter mitteilen, dass die vorhandenen Schäden an den Wuchshüllen nicht durch Wild entstanden seien. Einen finanziellen Ausgleich könne die Jagdgenossenschaft nicht leisten. Sie werde die Waldkörperschaft aber arbeitstechnisch unterstützen. Einstimmig beschlossen wurde auf Antrag von Erich Fries die Erhöung der Entlohnung für die Waldarbeit auf 8,50 Euro pro Stunde.  Norbert Rink monierte die beschädigten Waldwege durch die städtischen Waldarbeiten. Edmund Reinhard erklärte darauf, dass für den Sommer 2014 bereits Pflege und Erhaltungsmaßnahmen eingeplant sind. Jagdpächter Otto Klein wies auf die Afrikanische Schweinegrippe hin, die in Polen bereits festgestellt wurde. Nach alter Tradition wurde der Holzanfang Hieb XI ausgewürfelt. Den Anfang der Messfolge hat demnach in diesem Jahr Thomas Schmitt.