Bei der Wallfahrt ein Jahr älter geworden

Die Wallfahrt von Großwenkheim zum Kreuzberg hat eine lange Tradition und bietet so manche Erlebnisse. Für Irmgard Geßner war sie in diesem Jahr eine ganz spezielle Wallfahrt. „Eine Geburtstagsfeier kann man verschieben, die Kreuzbergwallfahrt nicht“, sagte sie ganz gelassen. Sie war eine von 100 Wallfahrern, die sich am Samstagmorgen um vier Uhr auf den Weg zum Kreuzberg machten. Aufgrund einiger Zugänge kamen 115 auf dem heiligen Berg der Franken an. 110 wallten am Sonntag wieder zurück. Irmgard Geßner bewältigte die rund 35 Kilometer lange Strecke bergauf im Alter von 59 Jahren. An ihrem 60.Geburtstag ging sie dann wieder bergab Richtung Heimat.

Seit rund 40 Jahren läuft die Büroangestellte mit, Geburtstage fielen auch schon auf den Kreuzbergtermin, ein runder war bisher noch nicht dabei. „Das Wallfahren ist wie eine Sucht“, meint Geßner. Ihr persönlich brächten die beiden Tage in Gottes freier Natur sehr viel für den Alltag. Es sei eine kleine Auszeit, in der man einiges loswerden und auch wieder auftanken könne. In der Gemeinschaft gehe dies leichter. So lange die Füße tragen, werde sie mitgehen. Bei der Rückkehr in Großwenkheim wurde das Geburtstagskind von seinen Geschwistern und Verwandten mit Blumen gebührend empfangen und beglückwünscht. Der runde Geburtstag wird übrigens noch entsprechend nachgefeiert.

Auch für Rainer Fries brachte die diesjährige Wallfahrt ein kleines Jubiläum. Seit 25 Jahren spielt er auf dem Saxofon bei den Musikern mit. Im zarten Alter von 16 Jahren gab ihm der damalige Vorsitzende der Jugendblaskapelle, Hermann Ankenbrand, „einen alten Gießer.“ „Den nimmst du und spielst mit zum Kreuzberg“, erinnert sich Fries an die damaligen Worte. Seitdem sei er von der Wallfahrt infiziert und das Zimmer fest gebucht. Vor allem das „Wir-Gefühl“ beeindruckt den 41-Jährigen. Fünf von den 18 Musikern gehören zur Großwenkheimer Lichtstubenmusik und bilden somit der Rückgrat der musikalischen Begleitung. Nach dem Frühstück am Sonntag gibt es als spezielle Motivation von der Lichtstubenmusik noch ein Ständchen. „So weit die Füße tragen wird weiter gemacht“, sagt Fries, der inzwischen auch schon neun Mal bei der Männerwallfahrt von Bad Königshofen nach Vierzehnheiligen mitmarschiert ist und in diesem Jahr von dem langen Zug der über 400 Teilnehmer besonders beeindruckt war. Eine Teilnehmerin hatte bei der Rückkehr vom Kreuzberg Pech mit den Schuhen, wie Richard Schleier mitteilte. Die Sohlen waren verbraucht und mit einem Tapeverband musste sie von Burgwallbach nach Bad Neustadt laufen. Von hier ging sie dann „in Schlappen“ bis nach Großwenkheim. Am Ortsausgang Richtung Maria Bildhausen wurden die Wallfahrer von Pfarrer i.R. Norbert Schmöger und zahlreichen Angehörigen empfangen und zum Schlusssegen in die Pfarrkirche geleitet. Auch in diesem Jahr steuerte Andreas Ziegler den Gepäckwagen, bereitgestellt von der Großbardorfer Firma Ifsys.

Kreuzbergwallfahrt 2013
Foto1: Nicht so lange wie gewohnt war in diesem Jahr der Zug der Kreuzberg-Wallfahrer.

Kreuzbergwallfahrt 2013
Foto2: Pfarrer Norbert Schmöger empfing die Wallfahrer am Ortseingang.


Kreuzbergwallfahrt 2013
Foto3: Seit 25 Jahren spielt Rainer Fries bei der Wallfahrt Saxofon.

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