Bürger von Großwenkheim zeigen großes Interesse an der Kommunalpolitik

Knapp drei Stunden dauerte die Bürgerversammlung im Sportheim in Großwenkheim, die von einer sehr regen, sachlichen und engagierten Diskussion geprägt war. Bürgermeister Helmut Blank freute sich besonders, dass „trotz des schönen Wetters“ 52 Bürgerinnen und Bürger gekommen waren.

Nach den allgemeinen Informationen über verschiedene Bereiche der Stadt dankte Blank speziell der Freiwilligen Feuerwehr Großwenkheim für „die vielen Stunden Arbeitseinsatz beim Neubau des Feuerwehrhauses“, den freiwilligen Helfern bei der Erneuerung des Spielplatzes und für die Spende der Jugendblaskapelle. So entstanden der Stadt nur Materialkosten in Höhe von 5 000 Euro. Für die Umgestaltung des Bonifatiusplatzes, den Neubau des Feuerwehrhauses und den Umbau des Rathauses bleibt der Stadt, so Blank, ein Gesamtbudget von 361 800 Euro. Verschiedene Probleme wurden von Bürgern vorgebracht, aber nicht nur kritisch, sondern teilweise auch mit konkreten Lösungsvorschlägen. Eugen Schmitt möchte gerne, dass bei der Beleuchtung verschiedener Gebäude in Münnerstadt Strom gespart werde. Bürgermeister Blank entgegnete, dass die Schaltung durch einen Dämmerungsschalter gesteuert werde und Übernachtungsgäste von der nächtlichen Silhouette sehr angetan seien. Der schlechte Zustand der Raiffeisenstraße wurde durch Aufbringung von Fräsmaterial zunächst verbessert. In der Haushaltsberatung 2014 wird im Stadtrat das Thema zur Sprache kommen mit den Möglichkeiten der rechtlichen Abhandlung durch einen Ausbau oder eines provisorischen Ausbaus. An entsprechenden neuralgischen Stellen sollen vorübergehend zwei Geschwindigkeitsmessgeräte aufgestellt werden. Moniert wurde, dass von einigen Schotterwegen bei Starkregen Steine abgeschwemmt und die Wege ausgespült werden. Hier hatten zwei Bürger gleich Lösungsvorschläge parat, die nach Ortsbesichtigungen umgesetzt werden sollen. Moniert wurde, dass an den Radwegen seit der letzten Bürgerversammlung noch immer keine Hinweistafeln angebracht worden seien. Die Stadtverwaltung wird das Thema beim Landkreis ansprechen. Richard Schleier kritisierte die erheblichen Spuren durch Fahrzeuge und das Abstellen von Containern in den neu angelegten Grünflächen zwischen Kirche und Rathaus, die ein Mähen nahezu unmöglich machten. „Das ärgert mich maßlos“, sagte Ortssprecher Arno Schlembach, wusste aber keine Möglichkeit der Abhilfe. Unmut erzeugt auch das wilde Parken auf dem Bonifatiusplatz, der eigentlich eine offene Gestaltung mit freier Sicht auf die Pfarrkirche haben sollte. Mit einem Schild soll das Parken in Zukunft geregelt werden. Am 24.Juni 2013 erfolgt noch einmal eine Begehung des Bonifatiusplatzes mit dem Amt für Ländliche Entwicklung. Die von den Bürgern gewünschte offene Grüngutsammelstelle verhindern, so der Bürgermeister, die Abfallbeseitigungsvorgaben des Landkreises. Klaus Schebler erläuterte das Modell aus Windheim, wo einige Bürger das gleiche Problem in Form einer Eigenkompostierungsanlage lösen. Heftig kritisiert wurden die Hinterlassenschaften von Hunden auf den innerörtlichen Gehsteigen, auf den Radwegen und den angrenzenden Grünstreifen. Ein Hinweisschild soll bei den Hundebesitzern für ein Umdenken sorgen. Verwundert zeigte sich der Bürgermeister auf den Hinweis, dass auf dem Grünabfallplatz am Friedhof, der der Kirchengemeinde gehört, Grüngut von städtischen Arbeitern abgelagert wurde. Kritik gab es außerdem am schlechten Zustand des Radweges von Großwenkheim Richtung Kleinwenkheim und einem besonders baufälligen Gebäude in der Rhönstraße. Hier wird die Stadt Kontakt zur entsprechenden Bank aufnehmen. Klaus Schebler brach eine Lanze für die Einstellung der Bürger gegenüber der Stadt, auch wenn Einzelmeinungen ein anderes Bild vermuten lassen. Eugen Schmitt appellierte an die jungen Familien, ihre Kinder „in den sehr schönen Kindergarten von Großwenkheim zu bringen.“ „Was Großwenkheim betrifft, haben wir uns wirklich angestrengt“, so das Fazit des Bürgermeisters, der aber immer wieder an die angespannte Haushaltslage der Stadt erinnerte.



Neu angelegt und schon wieder beschädigt sind die Grünflächen zwischen Kirche und Rathaus.



Ein erhebliches Gefahrenpotenzial birgt ein verwahrlostes Gebäude in der Rhönstraße.