Arbeitseinsatz auf einem Soldatenfriedhof

Bereits zum dritten Mal waren Mitglieder der Reservistenkameradschaft (RK) Großwenkheim ehrenamtlich auf einem Soldatenfriedhof tätig. Nach zwei Einsätzen in Frankreich waren die insgesamt 14 RK`ler in zwei Gruppen vom 3.September bis 14. September 2012 auf dem Soldatenfriedhof am 930 Meter hoch gelegenen Futa-Pass in Italien, etwa 40 Kilometer nördlich von Florenz. Auf dem rund 15 Hektar großen Areal sind 30830 im Zweiten Weltkrieg gefallene deutsche Soldaten begraben. „Wir möchten die Soldatenfriedhöfe für die Nachwelt, besonders für die Jugend, erhalten“, sagt Richard Schleier zu seiner Intention, sich ehrenamtlich an solchen Aktionen zu beteiligen. Dort würden die Leute gebraucht, da zu wenig Personal vor Ort sei.

Neben seinem Arbeitseinsatz fungierte Schleier auch noch als Koch. „Über meine Kochkünste gab es keine Beschwerden“, meinte er augenzwinkernd. Das nachfolgende Team hatte mit Anton Ziegler sogar einen gelernte Koch in seinen Reihen. Untergebracht waren die Helfer in einer Jugendbegegnungsstätte direkt am Friedhof. Die Verpflegung erfolgte in Eigenregie vor Ort. Auf dem „sehr gepflegten Soldatenfriedhof“ gab es vielfältige Tätigkeiten. Grabsteine mussten unterfüttert, gereinigt, stabilisiert und gerade gesetzt werden, Hecken galt es auszuschneiden, Rasen musste gemäht und Begrenzungsquader ausgerichtet werden. „Das war zeitlich wie ein normaler achtstündiger Arbeitstag“, so Schleier. Zeit nahmen sich die Großwenkheimer aber für einen Ausflug nach Florenz, die folgende Gruppe besichtigte Pisa. Gefahren wurden die RK`ler in diesem Jahr von zwei Fahrern der Bundeswehr. Auch wenn es in Europa in vielen Bereichen Vereinheitlichungen gibt, tauchen doch immer wieder Kuriositäten auf. Die Fahrzeuge der Bundeswehr mussten auf der Autobahn in Österreich keine Maut bezahlen. Das war an der Grenze zwar nicht bekannt, ein Dokument und ein Telefonat sorgten aber für Klarheit. In Italien dagegen mussten auch die Bundeswehrfahrzeuge für die Benutzung der Autobahn ihren Obolus entrichten. Die Kosten für den Arbeitseinsatz trägt der Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge, der die Einsätze auf Antrag auch genehmigen muss. „Sofern wir für nächstes Jahr wieder eine Genehmigung erhalten, bin ich wieder dabei“, so Schleier, in dessen Gruppe zufällig ausschließlich Rentner waren.
Reservisten aus Großwenkheim beim Arbeitseinsatz auf dem Soldatenfriedhof am Funta-Pass.  Reservisten aus Großwenkheim beim Arbeitseinsatz auf dem Soldatenfriedhof am Funta-Pass.
Reservisten aus Großwenkheim beim Arbeitseinsatz auf dem Soldatenfriedhof am Futa-Pass.