Endspurt bei der Dorferneuerung

Mit großem Enthusiasmus und hohen Erwartungen von Seiten der Einwohner startete im Jahre 1993 die Dorferneuerung in Großwenkheim. Bisher zog sich die Maßnahme recht schleppend hin, drohte sogar einzuschlafen. Die derzeit sichtbaren Ergebnisse, die Umgestaltung des Löschweihers, sind recht bescheiden. Jetzt, da die Zeit drängt, um noch in den Genuss von Fördermitteln zu kommen, ist der Endspurt eingeläutet. Von ursprünglich acht geplanten Projekten werden nach den Worten von Bürgermeister Helmut Blank „zweieinhalb umgesetzt.“

In einer Bürgerversammlung, die mit 39 Personen, darunter drei Frauen, recht gut besucht war, wurde die Umgestaltung des Bonifatiusplatzes unter Einbeziehung des Rathauses und des Anbaus des Feuerwehrgerätehauses vorgestellt. „Heuer passiert`s endlich, worauf wir schon Jahrzehnte warten“, sagte Planfertiger Valtin Dietz vom gleichnamigen Architekturbüro in Engenthal. Der Bonifatiusplatz wird künftig, einschließlich des Zugangs zur Kirche an der Südseite und der vorhandenen Straße, barrierefrei sein und einen nach Plattengröße unterschiedlichen Pflasterbelag erhalten. Über den Belag können die Bürger mitentscheiden, indem sie ihre Stimme über die sechs, hier am Rathaus und zwei am südlichen Eingang zur Kirche, ausgelegten Muster in der Bäckerei Lehmann möglichst schnell ihre Stimme abgeben. „Da soll echte Bürgernähe praktiziert werden“, meinten unisono Bürgermeister Blank und Ortssprecher Arno Schlembach. Durch die Baumaßnahme werden insgesamt zehn fest ausgewiesene Parkplätze angelegt, der Platz zur Staatsstraße hin mit Bodendeckerrosen abgegrenzt und dazu einige Bäume gepflanzt. Zwei Engstellen werden durch den Rückbau der Staatsstraße beseitigt. „Wir hoffen, dass wir zum Ende des Jahres fertig sind“, zeigte sich Dietz vorsichtig optimistisch. Das Gesamtvorhaben sei zwar mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt, doch was beim Abtragen eventuell zum Vorschein kommt, wisse man noch nicht. Träger der Baumaßnahme ist die Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung unter der Regie des Amtes für ländliche Entwicklung. „Wir müssen es jetzt machen, da die Fördermittel sonst auslaufen und damit endlich etwas Sichtbares durch die Dorferneuerung entsteht“, betonte Bauoberrat Joachim Block vom zuständigen Amt. Die Baumaßnahme wird bis zu 65 Prozent mit Fördermitteln der Europäischen Union und des Freistaats Bayern bezuschusst. Die Umgestaltung des Bonifatiusplatzes wird rund 300 000 Euro kosten. Über die Kosten für die gesamte Baumaßnahme einschließlich der Renovierung des Rathauses und des Neubaus des Feuerwehrgerätehauses wollte Bürgermeister Blank keine konkreten Zahlen nennen. Da müssten erst die Ausschreibungs- und Vergabeergebnisse und der Beschluss des Stadtrats am 27. März abgewartet werden. Sobald konkrete Zahlen auf dem Tisch liegen, werden die Bürger wiederum in einer Versammlung informiert. Für Blank war auch wichtig, dass die Feuerwehr mitgezogen habe und so ein Gesamtpaket entstanden sei. Wolfgang Brust (Kleinwenkheim) berichtete als Planfertiger über die Sanierung des Rathauses und den Neubau des Feuerwehrgerätehauses. „Die Eigenleistung durch die Feuerwehr war bisher sehr gut“, lobte er die Floriansjünger, werde aber weiterhin gebraucht. Bis Ende des Jahres soll die komplette Baumaßnahme abgeschlossen sein. Die Außenfassade müsste eventuell auf das Jahr 2013 verschoben werden. Arno Schlembach bat die Anlieger um Verständnis während der Bauphase, betonte aber, dass durch die Neugestaltung „der unansehnliche Bonifatiusplatz zu einem Blickfang in der Ortsmitte wird.“

Wie Schlembach weiter ausführte, werde bei Bedarf ein zweiter Holzlagerplatz ausgewiesen. Interessenten sollten sich bei ihm melden. Der vom Landratsamt Bad Kissingen in Aussicht gestellte Neubau der Baumgartentorstraße wurde in das Jahr 2015 verschoben. Verbunden damit ist auch die Neugestaltung der Gehwege.

Kein Hingucker ist derzeit der Bonifatiusplatz in Großwenkheim. Dies soll sich in diesem Jahr aber noch ändern.
Kein Hingucker ist derzeit der Bonifatiusplatz
in Großwenkheim. Dies soll sich in diesem
Jahr aber noch ändern.