Siegfried Fietz begeisterte im Dom der Vorrhön

Der Liedermacher Siegfried Fietz in der Pfarrkirche in Großwenkheim oder das erste WM-Spiel Deutschlands machten die Auswahl an diesem Abend vielen sicherlich nicht gerade leicht. Wer sich für das Konzert entschieden hatte, brauchte sein Kommen wahrlich nicht zu bereuen. Siegfried Fietz zu erleben ist etwas ganz Besonderes, das dem Besucher viel mit auf den Lebensweg gibt.
Nur wenige Plätze waren im „Dom der Vorrhön“ in Großwenkheim frei geblieben, viele Besucher aus Nah und Fern wollten den Liedermacher erleben. Ob König Fußball doch seine Hand mit im Spiel hatte, dass das Publikum überwiegend weiblich war, ist schwer zu ergründen. Der Verdacht liegt nahe. „Es ist heute ein besonderer Abend, wenn sie trotz des Deutschlands-Spiels hierher gekommen sind. Sie haben aber einen guten Platz gewählt“, meinte Fietz zur Begrüßung. Gleich mit dem ersten Lied „Shalom“ (innerer und äußerer Friede) stellte er den Kontakt zum Publikum her. Jeder konnte per Handschlag seinen Nachbarn begrüßen und der Liedermacher schüttelte selbst jedem in der ersten Reihe die Hand, baute eine starke Brücke. Es ist die besondere Stärke des Sängers und Komponisten, mit dem Publikum zu kommunizieren und danach richtet sich auch, wie er selbst sagt, die Auswahl seiner Stücke. Ein Programm gibt es nicht, „das wäre für ein solches Konzert tödlich.“ Er entscheidet die Titel spontan unter Berücksichtigung von Wünschen aus dem Publikum. Fietz singt seine selbst komponierten und meist auch selbst verfassten Lieder, deren Texte stets auf tiefem christlichem Glauben beruhen und viele Lebensweisheiten beinhalten, in fröhlicher, überzeugender, vertrauensvoller, freundlicher, offener Weise mit ausgeprägter, passender Mimik und Gestik. Bei nahezu allen Liedern singt das Publikum zumindest den Refrain als großer Gemeinschaftschor begeistert mit. Zahlreiche Lieder kennen viele Besucher auswendig. Die Lieder von Siegfried Fietz haben einfache, leicht zu merkende und singende Melodien. Ob beim Lied „Ich wünsche dir Offenheit“. „Ich wünsche dir Zeit“ oder „Ein kleiner Urlaub für die Seele“, überall stecken Botschaften Gottes und jede Menge Lebensweisheiten darin. Dazwischen spielte Gerhard Barth, der Siegfried Fietz seit 20 Jahren sehr unauffällig an der Bassgitarre begleitet, instrumental das ruhige, getragene Stück „Jesus bleibet meine Freude“ von Johann Sebastian Bach. Neue Lieder, eigens für den ökumenischen Kirchentag in München komponiert, waren „Kyrie eleison“ und „Gloria“. Ebenso beeindruckend wie „Manchmal brauchst du einen Engel“ nach dem Text von Hermann Schulze-Berndt oder „Ewiger, heiliger, geheimnisvoller Gott“ von Jörg Zink. Topaktuell der Titel „Den Glauben als Volltreffer zu erleben“ , in dem der Text auch Bezug zum Fußball nimmt. Wahre Hits sind die Lieder „Von guten Mächten“ nach dem Text von Dietrich Bonhoeffer und Rolf Krenzers „Gottes guter Segen sei mit euch“, das nach Standing Ovations die erste Zugabe war. Beim abschließenden „Shalom“ wurde eine zusätzliche Brücke gebaut. Die Besucher trafen sich im Mittelgang, legten die Arme beim Nachbarn auf die Schultern und sangen kräftig mit. Mit seinen 21 Liedern, von großer Herzlichkeit, positiver Ausstrahlung und mit viel Freude vorgetragen, brachte Siegfried Fietz dem Publikum ebenso viel Freude, Erholung von der Hektik des Alltags und eine ganze Fülle von Ratschlägen und Lebensweisheiten, die auf christlichem Ursprung basieren, aber aktueller denn je sind. Die Besucher hatten an diesem Abend einen sehr guten Platz gewählt. Und mancher konnte sogar noch Teil zwei des Fußballsspiels zu Hause sehen.
 
Fotos: Viel Lebensfreude strahlte Siegfried Fietz bei seinem Konzert in der Pfarrkirche Großwenkheim aus.