Patrozinium in Großwenkheim

Das markante Wahrzeichen von Großwenkheim ist die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Das Patrozinium wird am 15. August gefeiert.

 

Am 25. September 1765 wurde von Bonifaz Geßner, dem 41. Abt des Zisterzienserklosters Maria Bildhausen, der 1699 in Großwenkheim geboren wurde, der Grundstein für die jetzige Kirche Mariä Himmelfahrt gelegt. Bischof Gebsattel aus Würzburg weihte das Gotteshaus nach nur siebenjähriger Bauzeit am 23. August 1772 ein. Abt Bonifaz Geßner hatte seinem Heimatort ein Gotteshaus gegeben, das wegen seiner imposanten Größe weit mehr als eine Dorfkirche ist und auch heute noch häufig als „Dom der Vorrhön" bezeichnet wird. Mit Johann Peter Herrlein (1722 - 1789) holte Abt Bonifaz einen der bedeutendsten fränkischen Maler für die Ausgestaltung des Gotteshauses. Von ihm stammen die beiden Deckengemälde und das Bild des linken Seitenaltars. Beim Betreten der Kirche sind die Besucher oft von der von Außen nicht vermuteten Weite und Helle des Raumes, den besonders ausgestalteten Altären und der Farbenpracht der Deckengemälde beeindruckt. Nach dem Betrachten des 16 Meter langen und 9,50 Meter breiten Deckengemäldes von Herrlein aus dem Jahre 1768, das die Verherrlichung der Dreifaltigkeit darstellt, fällt der Blick sehr schnell auf den außergewöhnlich schönen und prachtvoll gestalteten Hochaltar. Er und die ebenfalls sehenswerte Kanzel sind eine Stiftung von Abt Bonifaz, bekannt auch als „Sonnenabt" von Maria Bildhausen. Die Kosten des Altars, der in Königshofen im Grabfeld hergestellt wurde, beliefen sich auf 700 Reichsthaler. Der Hochaltar ist ein viersäuliger, stuckmarmorierter Aufbau mit seitlichen Durchgängen. Die einzelnen Teile wurden gegossen und von 1768 bis 1771 vor Ort von dem Stukkateur J. Michael Krieger zusammengesetzt. Vergoldet wurden sie 1777 von Nikolaus Amersbach. Das Altarbild zeigt den Tod und die Himmelfahrt Mariens und wurde im Jahre 1767 von Marquart Treu aus Bamberg gemalt. Das Gemälde im Altarauszug stellt die Heilige Dreifaltigkeit dar. Jesus hält die Krone für die Krönung der Gottesmutter in der Hand. Dadurch entsteht ein inhaltlicher Bezug der beiden Gemälde. Der Auszug endet in einem Muschelwerkrahmen mit Putten umgeben, die aus gegossenen Stuckteilen bestehen. Auffällig sind die beiden großen Statuen links und rechts des Altarbildes. Links ist der Hl. Benedikt ( gest. 547), Gründer und Abt von Monte Cassino und Vater des abendländischen Mönchtums. Die rechte Statue stellt den Hl. Bernhard ( gest. 1153) dar. Er war Zisterziensermönch und verhalf dem Orden zu ungeahnter Ausbreitung. Damit soll die Jahrhunderte lange Verbindung zwischen Großwenkheim und dem damaligen Zisterzienserkloster Bildhausen ausgedrückt werden.

Das Patrozinium ist für viele Einwohner noch der höchste Feiertag im Jahresablauf. Als Patrozinium wird die Schutzherrschaft eines Patrons oder einer Patronin, in diesem Fall der Mutter Gottes, bezeichnet, der eine Einrichtung, Kirche oder Spital, unterstellt ist. In der Christenheit der Urkirche war es üblich, die Kirche, die Gotteshäuser, wie auch Menschen mit Namen zu belegen. Meistens handelt es sich bei den Namensgebern um Heilige. Die Bezeichnung „Maria-Himmelfahrt-Kirche" kommt recht häufig vor. Einige Heilige sind als Namensgeber eher selten.

Foto: Das Altarbild und der Altarauszug der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt" in Großwenkheim zeigen die Aufnahme Mariens in den Himmel.